Ausgabe Juli 1998

Zu den Möglichkeiten, transnationale Unternehmen in die ökologische Pflicht zu nehmen

Transnationale Unternehmen (TNU) üben einen enormen Einfluß nicht allein auf die Wirtschaft, sondern noch weit darüber hinaus auch auf die Medien, das Geistesleben, Konsumgewohnheiten und nicht zuletzt auf die Entwicklungschancen für ganze Regionen aus. Auch die Umweltpolitik gerät, so eine weitverbreitete Befürchtung, zunehmend in den Würgegriff mächtiger transnationaler Konzerne. Aufgrund ihres Drohpotentials, Investitionen, Produktionsanlagen und damit Arbeitsplätze an andere Standorte mit vermeintlich günstigeren Wirtschaftsbedingungen zu verlagern, ist es TNU ein leichtes, die um Arbeitsplätze und Investitionen konkurrierenden Nationalstaaten gegeneinander auszuspielen und den Abbau von Umweltstandards voranzutreiben. Letztendlich, so die These von der Globalisierungsfalle, können sich die Nationalstaaten den Zwängen der weltweiten Standortkonkurrenz und der Abhängigkeit von transnationalen Konzernen nicht entziehen. Umweltpolitik wird zum Opfer der globalen ökonomischen Dynamik.

Positive und negative Beiträge von TNU zum Umweltschatz

Nach einer Zählung der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) stieg die Zahl transnationaler Unternehmen seit 1970 von 7 000 auf 37 000. Im Besitz dieser Konzerne befindet sich etwa ein Drittel des weltweiten produktiven Anlagekapitals.

Juli 1998

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