Konzerne, Banken und die Entschädigung der NS-Opfer
"Wir tragen die gemeinsame Verantwortung, am Ende dieses Jahrhunderts keine Anstrengung zur Durchsetzung der Wahrheit und Ausübung der Gerechtigkeit gescheut zu haben." Diese Aufgabe umriß Stuart Eizenstat, Vertreter der US-Regierung bei den internationalen Raubgoldverhandlungen, auf einem Treffen im März dieses Jahres. Zur Präzisierung seiner Vorstellung zählte er sieben Punkte auf, darunter die Verpflichtung aller Nationen, aufrichtig und vollständig ihre Vergangenheit zu überprüfen. Dabei betonte er die Bedeutung etlicher Untersuchungskommissionen weltweit, die sich zunächst mit NS-Raubgold auseinandersetzten, mittlerweile aber auch Kunstraub und andere Vermögensfragen untersuchen. Die Arbeit der Kommissionen schiebt notwendiges Handeln nicht auf, sondern unterstützt und ergänzt es. So findet Ende November in Washington ein Nachfolgetreffen zur Londoner Raubgoldkonterenz 1) vom Dezember letzten Jahres statt, bei dem vor allem die Geschäftspolitik der Versicherungen und die Restitution von geraubtem Kulturgut eine Rolle spielen werden.