Der ehrenvolle Weg für Präsident Clinton wäre, jetzt zurückzutreten. Aber ich erwarte nicht, daß er das tut. Denn ich kann mir keine Amtsaufgabe ohne eine Woge der öffentlichen Entrüstung und der Rücktrittsforderungen vorstellen - und ich glaube kaum, daß es dazu kommt. Nichtsdestotrotz: Clintons Rückzug könnte dem öffentlichen Leben Amerikas wieder einen Begriff davon vermitteln, wie man sich ehrenhaft verhält. Der Präsident hätte damit seine Doppeldeutigkeiten, Ausflüchte und Lügen durch einen nachhaltigen Akt moralischer Verantwortlichkeit ersetzt. Er erhöbe einen unanfechtbaren Anspruch auf öffentlichen Respekt. Er erwürbe das Recht, von der Geschichte als die seriöse Person behandelt zu werden, die er immer sein wollte und die, wie er in der Fernsehansprache an jenem 17. August 1998 erklärte, ihr Handeln verantwortet.
Clintons Rücktritt könnte Washington von der ansteckenden Krankheit befreien, die ansonsten während seiner verbleibenden Amtsjahre das öffentliche Leben mit Verrohung und Korrumpierung bedroht. Er würde der Washingtoner Obsession mit präsidialen Skandalen, die derzeit politische Entscheidungen und Initiativen blockiert und den Spott des Auslandes auf sich zieht, ein Ende bereiten.