Ausgabe September 1998

Der Preis der Vorherrschaft

Risiken der wohltätigen Hegemonie für Amerika und die Welt

Die Anschläge auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam haben Anfang August auf schreckliche Weise die Aktualität einer Debatte unterstrichen, die in der amerikanischen Zeitschrift "Foreign Policy" seit längerem kontrovers ausgetragen wird. Ihre Sommer-Ausgabe präsentiert unter der Überschrift "U.S. Dominance: Is It Good For The World?" Artikel von Robert Kagan und Charles William Maynes. Kagan, konservativer Publizist und Leiter des "U.S. Leadership Projects" des Carnegie-Endowment for International Peace, rühmt The Benevolent Empire, das wohltätige Imperium amerikanischer Hegemonie, von dem große Teile der Weltbevölkerung profitierten. Charles William Maynes, früher Herausgeber der "Foreign Policy" und als Präsident der Eurasia Foundation vorgestellt, analysiert Kagans Thesen und erörtert Risiken und Kosten einer amerikanischen Strategie der Dominanz, auch für die USA selbst ["The Perils of (and for) an Imperial America"]. Mit freundlicher Genehmigung der Carnegie-Stiftung veröffentlichen wir Maynes' Erwägungen in eigener Übersetzung. - D. Red.

September 1998

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In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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