Notting Hill ist ein Stadtteil in London, aber wenn die Autos nicht auf der linken Straßenseite führen, könnte es auch ein quartier in Paris sein. Oder eine neighbourhood in New York, da, wo die USA am europäischsten sind. Märkte, Buchläden, Kneipen, Künstler, sympathische und skurrile Menschen konstituieren ein Gutmensch-Biotop, in dem das praktiziert wird, was man einmal Lebenskunst nannte, von Leuten, die sich alle irgendwie bescheiden durchschlagen und trotzdem glücklich sind, weil sie wissen, daß Geld allein nicht glücklich macht. Filme, die diese Botschaft vermitteln wollen, spielen mit Vorliebe in solchen Milieus, aber es muß natürlich auch ein Königshof in Reichweite sein, damit das sprichwörtliche Glück aus Bescheidenheit sich bewähren kann. Da fällt dann dem Mädchen, das auf dem Dach eines Busses sitzt, der Pelzmantel auf den Kopf, den der Millionär aus dem Fenster wirft, als er sich im Geldpalast nebenan mit seiner Frau über deren Modeetat streitet. Am Ende heiratet sie den Sohn des Bankiers, und wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen, wie das zusammenpassen soll. Easy Living heißt der Film von 1937.
Leicht nimmt auch der Buchhändler William, dessen Geschäfte mehr schlecht als recht gehen, das Leben in dem Film Notting Hill von 1999.