"Alles heiße Luft" - so kommentiert CSU-Vormann Edmund Stoiber den Europäischen Beschäftigungspakt. In der Tat - die Hoffnungen auf eine wirksame europäische Beschäftigungspolitik sind weitgehend verpufft. Noch beim Beschäftigungsgipfel in Luxemburg im November 1997 machte Frankreich massiv Druck für neue Jobs in Europa. Doch das "französische Modell" - Arbeitszeitverkürzung per Gesetz, Ausbau neuer Jobs in unterversorgten gesellschaftlichen Bedarfsfeldern mit dem Jugendprogramm hat deutlich an Dynamik verloren. Die Arbeitszeitverkürzung ging in Frankreichs Betrieben mit flexiblen Arbeitszeitmodellen einher. Mit Arbeitszeitkonten und drastischen Einbußen der Beschäftigten bei der Vergütung von Überstunden kann beispielsweise die französische Metallindustrie trotz Arbeitszeitverkürzung ihre Belegschaften ohne Neueinstellungen der jeweiligen Auftragslage problemlos anpassen. Neue Jobs sind so kaum entstanden, die Erwerbslosenrate liegt weiterhin um 10%.
In den Verhandlungen zum Kölner EU-Gipfel pochte Frankreichs Regierungsspitze ebenso einfallslos wie vergeblich auf "Wachstum, Wachstum, Wachstum" - eine hilflose Reminiszenz an die gloriosen 70er Jahre.