Gerüst für eine sozial-ökologische Reform
Die Senkung der Lohnnebenkosten ist eine politische Absicht, für die sich eine ganz große Koalition finden läßt - nur wie sie gesenkt werden sollen, da gehen die Meinungen auseinander. Die Grünen haben in der Oppositionszeit zusammen mit Umweltverbänden ein Konzept entwickelt, nach dem Erlöse aus einer ökologischen Steuerreform der Reduktion von Abgaben auf den Faktor Arbeit zugute kommen sollen. Manche Befürworter einer Ökosteuer halten die Verknüpfung mit der Lohnnebenkosten-Senkung für eine letztlich kontraproduktive Werbenummer. (Vgl. etwa den Artikel "Die ökologische Steuerreform im Wandel" von Heiner Jüttner in der Februarausgabe.) Nun läßt die bisher von der rot-grünen Bundesregierung in die Tat umgesetzte Ökosteuerreform eigentlich wenig Raum für Ansprüche und Hoffnungen, Probleme im Bereich Arbeit sollten zugleich mit denen im Bereich Umwelt in Angriff genommen werden. Die Frage stellt sich dennoch oder erst recht, ob so etwas überhaupt funktionieren kann. In einem ersten Beitrag (im Juniheft) hatte Andreas Kleinsteuber unter dem Titel "Ende der Arbeit, Anfang der Ökologie?" die Nöte, die hier wie dort auf einen sozialökologischen Umbau drängen, resümiert. In der folgenden Skizze geht es ihm darum, aus dem Zwang zu gestalten - Politik zu machen - eine Perspektive zu entwickeln. - D. Red.