Zu den Grenzen des New Public Management
Die New-Public-Management-Bewegung hat mit einiger Verspätung im Laufe der 90er Jahre auch die Bundesrepublik Deutschland erreicht. Nun sind ihre Begriffe in aller Munde, wenngleich eine flächendeckende, praktische Umsetzung noch nicht erfolgte. Man proklamiert den "Unternehmerstaat" oder den "Konzern Stadt", jedoch haben sich bisher nur Kommunen, ihrer außerordentlichen großen finanziellen Not gehorchend, an die Umsetzung gewagt. In anglo-amerikanischen Staaten wurde hingegen schon in den 80er Jahren die Reform des gesamten öffentlichen Sektors vorangetrieben. Die Erfahrungen damit können heute ausgewertet werden. Katastrophale Auswüchse dieser Politik sind dabei zu registrieren. Das für seine radikale Verwaltungsreform hochgelobte Neuseeland, wo umfangreiche Privatisierungen, Contracting-out etc. in allen Bereichen stattgefunden haben, spürt mittlerweile die Konsequenzen sehr schmerzhaft: Beispiel A: Die privatisierte Stromversorgung im Zentrum der größten Stadt Neuseelands Auckland fiel im Frühjahr 1998 für fast zwei Monate aus. Fehlende Innovationen, schlechte Wartung, unterlassene Reparaturen durch den privaten Strombetreiber waren die Ursache. Also mußte die hochtechnisierte Innenstadt von Auckland mit ihren vielen Büros und Einkaufszentren ohne Strom auskommen.