Ausgabe Juli 2000

Fremdvölkische im Reichseinsatz

Eine Einführung zum Thema NS-Zwangsarbeit

Die Zwangsarbeit im nationalsozialistischen Deutschland war der größte Fall der massenhaften, zwangsweisen Verwendung von ausländischen Arbeitskräften in der Geschichte seit dem Ende der Sklaverei, wie Ulrich Herbert, der Pionier der historischen Forschung zur NS-Zwangsarbeit, formulierte. 1) Zwangsarbeiter stellten im Spätsommer 1944 in Deutschland etwa ein Viertel aller in der gesamten Wirtschaft beschäftigten Arbeitskräfte. Insgesamt mindestens 10 Millionen Menschen waren als ausländische Zwangsarbeiter aus 18 Ländern in Deutschland eingesetzt. In jeder Stadt lassen sich zahlreiche Zwangsarbeiterlager nachweisen, die als Baracken unmittelbar auf den Zechen- und Industriegeländen oder in Sälen ehemaliger Gaststätten und Schulen errichtet wurden. Man unterscheidet vier Gruppen von Zwangsarbeitern: 1. Ausländische Zivilisten, die die überwältigende Mehrheit der Zwangsarbeiter stellten. 2. Ausländische Kriegsgefangene, vor allem Polen, Russen und Franzosen. 3. KZ- und Polizeihäftlinge, zu denen auch Insassen von Arbeitserziehungslagern gehörten, die ich im Rahmen meiner Promotion erforscht habe. 4. Europäische Juden, die vor ihrer Deportation in die östlichen Ghettos und Vernichtungslager Zwangsarbeit im Reich leisten mußten und seit 1944 wieder als KZ-Häftlinge in Deutschland arbeiteten.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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