Ausgabe Mai 2000

N.N. des Jahres

Wie Naturschutz ins Bewußtsein gebracht werden soll

Es begann 1971 mit dem "Vogel des Jahres" - damals war das der Wanderfalke. 1) Es folgten 1980 mit dem Lungen-Enzian die erstmalige Ernennung einer "Blume des Jahres" und 1989 mit der Buche der erste "Baum des Jahres". Heute werden bereits über 12 verschiedene "Objekte des Jahres" von unterschiedlichen Gremien ausgewählt und über Presse-Informationen und diverse Aktionen der Bevölkerung mehr oder weniger nahegebracht. Mit ähnlicher Intention werden außerdem eine ganze Reihe von Jahrestagen gepflegt oder ausgerufen: Tag des Baumes am 25. April, Tag der Umwelt (ganz generell) am 5. Juni, am ersten Wochenende im Oktober wird der Tag der Zugvögel begangen, Tierschutztag ist am 4. Oktober, und ganz stilgerecht ist die Nacht vom 29. zum 30. August die europäische Fledermaus-Nacht. Handelt es sich hier um eine Inflation von Etikettierungen und PR-Maßnahmen oder um ein sinnvolles Instrument für den Naturschutz?

Der folgende Beitrag stellt einige der Objekte des Jahres 2000 exemplarisch vor, zeigt dabei, welche Probleme und mögliche Lösungen auf diese Weise zu Bewußtsein gebracht werden sollen, und nennt schließlich einige der Argumente in der Diskussion um diese (indirekte) Naturschutzmethode.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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