Ausgabe Juli 2001

Ich erklär dir, was Pubertät ist.

Fernseh-Serien haben den Ruf, seicht, klischeehaft und in der Regel von einem konservativen Weltbild geprägt zu sein. Die Frage ist, ob dies für das Format insgesamt zutrifft: Sind Serien als solche notwendigerweise im besten Fall harmlose Unterhaltung, in der Regel aber wesentliche Mit-Urheber jenes "Verdummungseffekts", den manche dem Fernsehen insgesamt zuschreiben? "Aufklärerische", dem Bildungsideal des öffentlich-rechtlichen Mediensystems verpflichtete Serien bezahlen solche Abweichungen oft mit Langeweile und Lehrhaftigkeit. Es scheint auch anders zu gehen, und selbst im Rahmen des jetzt boomenden Genres der "Doku-Soap", für die Big Brother das abschreckendste Beispiel ist, gibt es offenbar alternative Gestaltungsmöglichkeiten.

"Von Jungs, Kaninchen und dem Rest der Welt", so der Untertitel der sechsteiligen Serie. Die Schiller-Gang, die der WDR in diesen Wochen jeden Sonntag abend um 22.30 Uhr ausstrahlt. Sie enthält Szenen, Gespräche, Momente aus dem Leben einer Gruppe von Mädchen, in voller Metamorphose vom Kind zur Frau. Wir lernen nach und nach ein Ensemble von Figuren kennen, die verschiedene Temperamente, Erfahrungen und Bedürfnisse haben. Es gibt Gespräche, in denen altersaktuelle "Themen " abgehandelt werden: Pubertät, Flirten, Berufsbilder, Kinderkriegen, Tod, Politik und Geschichte.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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