Am deutschen Mineralölmarkt bieten noch zehn Anbieter über rund 11 000 Tankstellen Autokraftstoffe an. Die sechs größten Anbieter verfügen zurzeit über einen Marktanteil von gut 79%. Daneben ist der Markt mit etwa 5 000 sogenannten "freien" Tankstellen besetzt, die von mittelständischen Einzelunternehmem betrieben werden und ihr Benzin bei den marktmächtigen Mineralölkonzernen einkaufen müssen. Zwischen den großen Anbietern sind weitere Fusionen geplant: Die Veba Oel AG, Gelsenkirchen - im Besitz des AralTankstellennetzes - soll mit der Deutschen BP AG, Hamburg verschmolzen werden, und die Deutsche Shell GmbH, Hamburg, beabsichtigt einen Zusammenschluss mit der RWE-Tochter DEA Mineralöl AG, Hamburg. Diese vier Unternehmen kommen zusammen auf einen Marktanteil von fast 58%.
Selbst unter Berücksichtigung der "freien" Tankstellen beträgt der Marktanteil noch knapp 40%. Die milliardenschweren Großfusionen der Ölkonzerne Shell/DEA sowie Aral/BP sind aus Sicht der Unternehmen betriebswirtschaftlich verständlich, wollen diese doch aus dem weiten ein möglichst enges Oligopol ohne Wettbewerb machen. Um Gewinne zu maximieren, beschränken sie den Wettbewerb oder schalten ihn durch Absprachen (Kartellbildungen) völlig aus.