Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie werden mir nachsehen, dass ich die eher unüblich gewordene Form eines Briefes wähle, um Ihnen einige Bedenken bezüglich Ihrer Wählbarkeit aus dem kleinen Segment einer Wählergruppe vorzutragen, die Sie ansonsten mit für Sie gewiss guten Gründen während der letzten vier Jahre kaum berücksichtigt haben. Doch sind die Zeiten nicht immer so, wie man sie sich wünscht, und wenn die demoskopischen Prognosen – auf die Sie, wenn sie für Ihre Belange negativ aussehen, ja nichts geben, die Sie aber, sollten sie mal etwas freundlicher wirken, durchaus nicht verschmähen – Recht behalten sollten, wird das rot-grüne Experiment durch den Willen des wählenden Souveräns im Herbst abgebrochen und durch jene große Koalition ersetzt, die der noch amtierende Kanzler eigentlich schon vor vier Jahren wünschte. Jedenfalls ist uns nicht entgangen, dass auch für Sie die Zeiten rauer werden und wir nun, ein paar Wochen vor der Bundestagswahl, aus ihren Mündern Äußerungen hören, die man als ein Werben um die Stimmen der Linken deuten könnte.