Zwei Trends prägten die weltweite Bevölkerungsentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Erstens nahm die Weltbevölkerung kontinuierlich zu, von drei Milliarden im Jahr 1960 verdoppelte sie sich auf über sechs Milliarden Menschen im Jahr 2001. Zweitens leben immer mehr Menschen in Städten: 1960 waren es etwa ein Drittel, heute beträgt der Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung fast die Hälfte. Die Bevölkerungszunahme in den Städten ("Urbanisierung") liegt damit über dem Durchschnitt der gesamten Bevölkerungszunahme. In Südasien und im Afrika südlich der Sahara, wo bisher die weitaus meisten Menschen in ländlichen Gegenden leben, sind die Zuwachsraten des Bevölkerungsanteils der Städte besonders hoch: In Asien würde sich der Anteil der städtischen Bevölkerung beim derzeitigen Wachstum in 25 Jahren verdoppelt haben, in Afrika südlich der Sahara sogar schon in 17 Jahren.
Am deutlichsten lässt sich der Trend der Urbanisierung bei den so genannten Megastädten beobachten. Als Megastädte bezeichnet man urbane Agglomerationen mit mehr als zehn Mio. Einwohnern. Häufig zählt man zu einer Megastadt auch benachbarte Städte, wenn die Grenzen fließend verlaufen, wie beispielsweise bei den Städten des Ruhrgebietes.