Ausgabe November 2003

Probleme der Urbanisierung

Zwei Trends prägten die weltweite Bevölkerungsentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Erstens nahm die Weltbevölkerung kontinuierlich zu, von drei Milliarden im Jahr 1960 verdoppelte sie sich auf über sechs Milliarden Menschen im Jahr 2001. Zweitens leben immer mehr Menschen in Städten: 1960 waren es etwa ein Drittel, heute beträgt der Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung fast die Hälfte. Die Bevölkerungszunahme in den Städten ("Urbanisierung") liegt damit über dem Durchschnitt der gesamten Bevölkerungszunahme. In Südasien und im Afrika südlich der Sahara, wo bisher die weitaus meisten Menschen in ländlichen Gegenden leben, sind die Zuwachsraten des Bevölkerungsanteils der Städte besonders hoch: In Asien würde sich der Anteil der städtischen Bevölkerung beim derzeitigen Wachstum in 25 Jahren verdoppelt haben, in Afrika südlich der Sahara sogar schon in 17 Jahren.

Am deutlichsten lässt sich der Trend der Urbanisierung bei den so genannten Megastädten beobachten. Als Megastädte bezeichnet man urbane Agglomerationen mit mehr als zehn Mio. Einwohnern. Häufig zählt man zu einer Megastadt auch benachbarte Städte, wenn die Grenzen fließend verlaufen, wie beispielsweise bei den Städten des Ruhrgebietes.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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