Ausgabe Februar 2004

Universität in Bewegung:

Humboldtianer aller Generationen vereinigt euch!

" [...] bei der inneren Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten [beruht Alles darauf,] das Princip zu erhalten, die Wissenschaft als etwas noch nicht ganz Gefundenes und nie ganz Aufzufindendes zu betrachten, und unablässig sie als solche zu suchen. [...] Da diese Anstalten ihren Zweck indes nur erreichen können, wenn jede, soviel als immer möglich, der reinen Idee der Wissenschaft gegenübersteht, so sind Einsamkeit und Freiheit die in ihrem Kreise vorwaltenden Principien." 1 Wilhelm von Humboldt

Es ist verblüffend, wie grundlegend sich das Verständnis unserer Gesellschaft über den Auftrag von Universitäten binnen kurzer Zeit gewandelt hat. Die geplanten Hochschul-Reformen, die sich in den Thesenpapieren der Parteien wiederfinden, von der Presse in erschreckend monotoner Stoßrichtung postuliert und in manchen Bundesländern bereits vollzogen werden, sind von fundamentaler Qualität.

Inhalt, Zielgruppe, Dauer und Finanzierung des Studiums – letztlich alle Faktoren, die den staatlich institutionalisierten Wissenschaftsbetrieb ausmachen, stehen auf dem Prüfstand. Und offenbar gelangen die Deutungsmächtigen alle zu ähnlich ausweglosen Schlussfolgerungen: Das Studium, so der Tenor, müsse "schneller, billiger, effizienter" werden, anders sei es künftig nicht mehr zu finanzieren.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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