Ausgabe Januar 2004

Von Amerika lernen

Vier Vorschläge zur Hochschulreform

Eine Reformpolitik für die höhere Bildung in Deutschland steht vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen muss eine nachhaltige Lösung für die seit Jahrzehnten mangelhafte Finanzierung der Hochschulen gefunden werden. Ein umfassender Vorschlag dazu, der bis heute leider seine Aktualität nicht verloren hat, wurde in einer früheren Ausgabe dieser Zeitschrift präsentiert.1 Zum anderen wird aber auch von vielen Seiten nach einem organisatorischen Neustart einer etwas in die Jahre gekommenen Institution gerufen.

Das ist keine triviale Aufgabe, die mit der einfachen Übertragung von erfolgreichen Konzepten aus anderen Gesellschaftsbereichen zu lösen wäre. Denn Hochschulen stellen organisationsseitig etwas ganz Eigenes dar. Um die Kategorien des Soziologen Talcott Parsons zu benutzen: die Universität gehört nicht zur Sphäre der Ökonomie, sie gehört nicht zur Dimension der Politik, sondern sie gehört zum Treuhandsystem der Gesellschaft.2 In einer Selbstbindung moderner Gesellschaften werden ihre kognitiven Ressourcen durch institutionelle Absonderung sowohl vor der Anfechtung durch die eigennützigen Interessen des Geldes wie vor der Verführung durch eine Unterordnung unter Mehrheitsmeinungen geschützt, bewahrt und entwickelt.

Die Treuhänder-Funktion des Wissenschaftssystems findet international breite Akzeptanz.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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