Ausgabe November 2004

Umweltgutachten 2004

Jetzt liegt ein neues Umweltgutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen vor. Auf 665 eng bedruckten DIN-A4-Seiten wurde ein umfassendes Kompendium zu Entwicklung und aktuellem Zustand von Umwelt und Umweltpolitik in Deutschland erarbeitet.1 Dem Band ist als Überschrift eine Programmatik - "Umweltpolitische Handlungsfähigkeit sichern" - mitgegeben worden, dessen Bedeutung im Vorwort ausgeführt wird: Der Bund solle sich durch detaillierte gesetzliche Vorgaben auf verschiedenen Feldern der Umweltpolitik die Handlungsfähigkeit erhalten und sich dabei mehreren Tendenzen zu deren Einschränkung widersetzen. Zum einen gebe es Bestrebungen, die eine nur "weiche" Rahmensteuerung seitens der Europäischen Gemeinschaft bevorzugen, und zum anderen Stimmen, die bestimmte Gesetzgebungskompetenzen vom Bund auf die Länder verlagern wollen [29]. Problematisch sei zudem, insbesondere beim Gewässer- und beim Naturschutz, das umfängliche Vollzugsdefizit im Bereich der Umweltpolitik.

Die Umweltprobleme und die darauf reagierende Umweltpolitik haben sich in den letzten Jahren in den verschiedenen Teilbereichen sehr unterschiedlich entwickelt. Es gibt Erfolgsgeschichten, allerdings auch sich verlagernde Problemschwerpunkte und Probleme, die sich weiter verschärft haben. So sind zwischen 1990 und 2003 die Emissionen aller Treibhausgase um insgesamt 18,3 Prozent gesunken.

Sie haben etwa 12% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 88% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema Ökologie

Klimaanpassung: Wegducken statt handeln

von Lasse Thiele

Starkregen, Dürre, immer neue Hitzerekorde – selbst optimistische Zeitgenoss:innen müssen mittlerweile anerkennen, dass die Folgen der Klimakrise nicht mehr abwendbar und längst auch in Deutschland spürbar sind. Der Umgang mit solchen Extremwetterereignissen stellt eine der wichtigsten politischen Großbaustellen dieses Jahrhunderts dar.