Nach 38 Jahren autoritärer Herrschaft über Togo, das frühere deutsche "schmale Handtuch" Westafrika, starb Anfang Februar Präsident Gnassingbè Eyadéma. Die folgende Proklamation seines Sohnes zum neuen Staatspräsidenten durch die Armee-Führung schien nur allzu gut ins Bild Afrikas als "Putsch-Kontinent" zu passen.
Weit weniger Beachtung fand in den Medien, dass viele (auch togoische) Beobachter den faktischen Putsch als geradezu surrealistisch empfanden. Ebenso störend für das gängige Afrika-Bild wirkte auch die unmissverständliche Verurteilung durch die Afrikanische Union (AU) und die harte Haltung der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (CEDEAO), die fast unmittelbar Sanktionen beschloss. Überrascht und geschockt erschien dagegen in den ersten Tagen die togoische Opposition, die ihr einigendes Motto "Eyadéma muss weg" verloren hatte, ohne dass aber, so die bittere Feststellung, ihr eigentlicher Gegner, das "Regime Eyadéma", verschwunden wäre.