Die "Süddeutsche Zeitung" erinnerte in ihrer Ausgabe vom 1. Februar an die Tatsache, dass wöchentlich 30 000 Kinder sterben, weil sie nicht ausreichend Wasser und Medikamente zur Verfügung haben. Weil die Bilder des alltäglichen globalen Elends den Weg ins hiesige Fernsehen nicht mehr fänden, werde auch kaum mehr gespendet. Deshalb sollten sich westliche Regierungen verstärkt in Konfliktregionen einmischen.
Wasser und Gesundheit waren auch zentrale Themen auf dem fast zeitgleich stattfindenden 5. Weltsozialforum (WSF) im brasilianischen Porto Alegre. Allerdings wurde hier weit weniger zu einer aktiveren Rolle nördlicher Regierungen aufgerufen. Im Gegenteil: Die Einmischung von nördlichen Regierungen, IWF und Weltbank sowie von Konzernen wie RWE, Suez oder Vivendi-Veolia in die Prozesse der Privatisierung von Wasser samt ihrer katastrophalen Folgen auf Wasserversorgung und die Wasserpreise standen im Zentrum der Kritik. Im "Manifest von Porto Alegre", unterzeichnet von 19 Intellektuellen, darunter Ignacio Ramonet, Bernard Cassen, Eduardo Galeano und die Nobelpreisträger José Saramago und Adolfo Pérez Esquivel, nimmt die Forderung nach einem "Menschenrecht auf Wasser" denn auch eine zentrale Position ein.
Insgesamt zog es dieses Jahr etwa 120000 Menschen zu den 2000 Veranstaltungen des WSF.