Im April 2007 wird in Frankreich ein neuer Präsident gewählt, aber es ist gut möglich, dass es erstmals in der Geschichte der „Wahlmonarchie“ der Fünften Republik eine Präsidentin sein wird. Die meisten Meinungsforscher sagen ein Duell zwischen dem amtierenden Innenminister, Nicolas Sarkozy, und der Regionalpräsidentin des westfranzösischen Poitiers und ehemaligen Ministerin, Ségolène Royal, voraus.
Die beiden großen Parteien werden in den kommenden Monaten offiziell ihre Kandidaten benennen, voraussichtlich per Urabstimmung der Mitglieder: Der Parti Socialiste (PS) im November, die konservative Regierungspartei UMP zum Jahreswechsel. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass die beiden derzeit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehenden Persönlichkeiten dabei wohl das Rennen machen – und dass sie den zweiten Wahlgang im Rennen um die Präsidentschaft unter sich ausmachen werden.
Bei solchen Prognosen ist allerdings Vorsicht geboten: Bei der letzten Präsidentschaftswahl 2002 war den beiden Spitzenkandidaten des bürgerlichen Lagers und der französischen Sozialdemokratie, Präsident Jacques Chirac und Premierminister Lionel Jospin, vorab zusammen 70 Prozent der Stimmen prognostiziert worden; tatsächlich wurde es dann nur die Hälfte.