Die Bundeswehr am Hindukusch
Seit 2001 wird, wie der vormalige Bundesminister der Verteidigung Peter Struck seinem erstaunten Publikum mit seinem wahrhaft genialen Geistesblitz weiszumachen versuchte, Deutschland bekanntlich am Hindukusch verteidigt. Nachdem der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan anfänglich von der Mehrheit der Deutschen durchaus erwartungsvoll mitgetragen wurde, ist mittlerweile Ernüchterung eingekehrt. Sowohl im fernen Einsatzland als auch an der „Heimatfront“ ist die Lage zunehmend prekär geworden.1
Die deutschen Truppen erfüllen ihren Auftrag auf Grundlage dreier Bundestagsmandate. Erstens im Rahmen des von George W. Bush im Jahr 2001 ausgerufenen „Global War on Terror“, der unter der offiziellen Bezeichnung Operation Enduring Freedom (OEF) stattfindet. Hierfür hat der Bundestag am 16. November 2001 beschlossen, bis zu 3900 Soldaten bereitzustellen,
darunter rund 100 Elitekämpfer des Kommandos Spezialkräfte (KSK) aus dem schwäbischen Calw.2 Diese gelangten am Hindukusch bereits mehrfach zum Einsatz, wobei indes alle Detailinformationen striktester Geheimhaltung unterliegen.3
Zweitens ist die Bundeswehr seit Januar 2002 an der vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 20. Dezember 2001 beschlossenen International Security Assistance Force (ISAF) beteiligt. Anfänglich war der Umfang des deutschen Kontingentes gemäß dem erteilten Bundestagsmandat auf 1200 Soldaten begrenzt.