Während Medien aller Couleur derzeit über das Jubiläumsjahr 1968 berichten, befinden sich die letzten der aus der Außerparlamentarischen Opposition hervorgegangenen Zeitschriften im Niedergang. So fristet das „Kursbuch“, einst das Theorieorgan der APO, unter der Ägide des „Zeit“-Verlags nur noch ein Schattendasein. Andere, früher wichtige Blätter sind auf mikroskopische Auflagen geschrumpft oder, wie etwa der „Freibeuter“ und die „Gewerkschaftlichen Monatshefte“, inzwischen ganz eingestellt worden.
Am 7. März ereilte dieses Schicksal nun auch die „beiträge zur feministischen theorie und praxis“. Die 1978 gegründeten „beiträge“ waren die erste und größte Zeitschrift des autonomen Flügels der Neuen Frauenbewegung. Sie entstanden zu einer Zeit, als die Wissenschaft feministische Debatten über die Geschlechterfrage noch weithin ignorierte – und die von Männern dominierte Medienlandschaft mit ätzender Kritik auf feministische Forderungen reagierte. Die Zeitschrift sollte daher ein eigenständiges Forum für Frauen sein, die in der Wissenschaft tätig waren, aber zugleich auch für Frauen aus der Bewegung.
Gerade in ihren ersten Jahren waren die „beiträge“ so etwas wie das Zentralorgan des sogenannten Bielefelder Ansatzes.