Von der Festanstellung zur permanenten Erwerbsunsicherheit
Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab: Großkonzerne kündigen Massenentlassungen an, jüngst etwa BMW, Henkel, Siemens oder auch Nokia, derweil sie gleichzeitig Rekordgewinne verbuchen.
Ebenso einhellig wie politisch wohlfeil, weil folgenlos, werden diese unternehmerischen Entscheidungen durch die Politik verurteilt. Dabei gerät völlig aus dem Blick, dass die jüngsten Massenentlassungen eine Wende in der Beschäftigungspolitik zu markieren scheinen – nämlich die zunehmende Unsicherheit auch der „Kernbelegschaften“. Damit stellt sich die Frage, ob die gängige Unterscheidung zwischen „prekärer“ und „normaler“ Beschäftigung heute überhaupt noch sinnvoll oder bereits überholt ist.
Das Ende des Normalarbeitsverhältnisses
Ein Arbeitsverhältnis wird üblicherweise als prekär bezeichnet, „wenn die Beschäftigten deutlich unter ein Einkommens-, Schutz- und Integrationsniveau sinken, das in der Gegenwartsgesellschaft als Standard definiert und mehrheitlich anerkannt wird.