Ausgabe Februar 2008

Zauberlehrling Bush im Nahen Osten

„Wir sind hierher gekommen, um für eine Region der Welt Frieden zu suchen, die im langen Gedächtnis der Menschheit viel zu viel Hass, Qual und Krieg gesehen hat. Ich kann mir keine Anstrengung vorstellen, die wertvoller und notwendiger wäre.“ So sprach Präsident George Bush senior am 30. Oktober 1991 auf der Konferenz von Madrid, die nach der Vertreibung Saddam Husseins aus Kuwait dem Nahen Osten eine Friedensordnung bescheren sollte.

Anders als von George Bush senior geplant, ist der Nahe Osten in den vergangenen 17 Jahren noch mehr im Chaos versunken – nicht zuletzt dank seines Sohnes George W. Bush. Und nun soll plötzlich, nachdem die Regierung Bush junior sieben Jahre lang untätig gewesen ist, das Schaulaufen westlicher und nahöstlicher Politiker im amerikanischen Annapolis und eine allererste Reise des US-Präsidenten das in großen Teilen selbst herbei geführte Chaos in der Region beenden?

„Land für Frieden“?

Als George Bush senior in Madrid sprach, war der Irak aufgefordert, sich – nach einem Beschluss des UN-Sicherheitsrates – aus Kuwait zurückzuziehen. Die Araber, insbesondere die Palästinenser, forderten daher, auch Israel müsse UN-Resolutionen einhalten und sich dementsprechend aus den 1967 besetzten Gebieten zurückziehen.

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