Märchen, auch wenn sie mit Tränen enden, beginnen mit: Es war einmal – diesmal in Hessen. Dort löste im Landtagswahlkampf 2007 eine junge, zierliche SPD-Politikerin namens Andrea Ypsilanti Zuneigung und eine Mitmachbegeisterung vor allem bei jüngeren Sozialdemokraten aus, die es so seit Jahrzehnten im Lande nicht mehr gegeben hatte. Das rote Y und der Slogan „Hessens Weg in die soziale Moderne“ zogen, Ypsilanti mobilisierte die eigene Mitgliedschaft. Mit Erstaunen registrierten die Journalisten, dass die Themen zum Politikwechsel ankamen, obwohl diese in ihren Zeitungs- oder Rundfunk-Redaktionen überwiegend scharf abgelehnt wurden. Das galt insbesondere für das „Haus der Bildung“, den „Mindestlohn“, die „Abschaffung der Studiengebühren“ und vor allem für die „Energiewende“, für die im Ypsilanti-Team der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer stand.
Erst der Gastbeitrag des ehemaligen SPD-„Superministers“ Wolfgang Clement in der „Welt am Sonntag“, lanciert eine Woche vor den Landtagswahlen, setzte ein fatales Gegengewicht.