Ausgabe Februar 2010

Demokratie wagen!

Gewerkschaftliche Perspektiven in der Wirtschaftskrise

Die ökonomische Entwicklung und die politischen Entscheidungen haben in den vergangenen Jahren die soziale Ungleichheit und Polarisierung der bundesdeutschen Gesellschaft verstärkt; die Gerechtigkeitslücke wird immer größer.[1] Diese empirisch vielfach belegte Verschlechterung der Lebenslage eines erheblichen Teils der Beschäftigten und der Bevölkerung berührt unverkennbar auch ihre Sicht auf die Gesellschaft. In der Wahrnehmung und Bewertung der gesellschaftlichen Entwicklung gibt es zwischen dem Großteil der Bevölkerung auf der einen Seite und den Eliten in Wirtschaft, Politik oder Medien auf der anderen eine deutliche Diskrepanz. Fast scheint es, als lebten sie in verschiedenen Gesellschaften, als narkotisiere sich die Öffentlichkeit selbst, um die immer wieder festgestellten statistischen Beobachtungen und die Stimmung in der Bevölkerung nicht ernst nehmen zu müssen.

Allerdings wird in den Medien auch ein Konflikt darüber ausgetragen, ob soziale Gerechtigkeit ein orientierender Maßstab sein sollte. Charakterisieren die einen soziale Gerechtigkeit als Ärgernis, betonen andere, dass in der Talkshow-Demokratie diejenigen schnell die Macht verlieren, die nicht erkennen, dass Gerechtigkeit der große Wert und das große Wort der nächsten Jahre sei.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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