Die in den Industrieländern ausgelöste Finanz- und Wirtschaftskrise trifft die armen Staaten besonders hart. In Afrika dürften die Auswirkungen am nachhaltigsten sein. Dies hängt mit der immer noch kolonial geprägten Rohstoffökonomie und der dadurch bedingten Verletzlichkeit gegenüber weltwirtschaftlichen Entwicklungen zusammen.
Zudem lebt die große Mehrheit der Afrikanerinnen und Afrikaner so nah am Existenzminimum, dass jede wirtschaftliche Verschlechterung unmittelbar ihr Überleben gefährdet.
Die Schätzung der Weltbank, die Krise würde 53 Millionen Afrikaner zusätzlich unter die Armutsschwelle drücken, ist sicher nicht überzogen. Und während das marode Finanzsystem der reichen Länder mit Billionen Dollar gestützt wird und die Banken weiter am Spekulationsrad drehen, wird Afrika der Geldhahn zugedreht: Von den beim G 8-Gipfel von Gleneagles 2005 gemachten Zusagen (21,5 Mrd. US-Dollar bis 2010) waren bis Mitte 2009 gerade mal sieben Mrd. geflossen. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel erklärt unterdessen frohgemut, Finanzierungszusagen sehe er „sportlich“.
Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, prognostizierte Anfang 2009: „Auch wenn es dauerte, bis die Krise Afrika erreichte: Sie kommt, und ihre Folgen werden schwer sein.