Nach langem Gezerre hat der Bundestag am 7. Mai 2009 die in der Öffentlichkeit heftig diskutierten Notkredite für Griechenland beschlossen. Mit Garantie des Bundes soll die KfW-Bank den Griechen 22,4 Mrd. Euro leihen – im Rahmen einer ersten Tranche des Hilfspaketes der Euro-Partnerstaaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF), das Athen über die kommenden drei Jahre insgesamt bis zu 110 Mrd. Euro zur Verfügung stellen könnte. Nur zwei Tage später beschlossen die EU-Finanzminister einen neuen Notfonds mit einem Volumen von insgesamt fast 700 Mrd. Euro, um auch anderen Euro-Staaten unter Druck zur Hilfe kommen zu können. Dabei handelt es sich um das größte Maßnahmenpaket, das in der Geschichte der Europäischen Gemeinschaft je verabschiedet wurde.
Ökonomen rechtfertigen diese Kredite längst nicht mehr nur mit der Gefahr, die von einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands ausginge. Wenn jetzt nichts getan wird, könnten bald auch andere Länder der Eurozone mit großen Staatsdefiziten ähnliche Probleme wie Griechenland bekommen. Und tatsächlich gehen die gegenwärtigen Angriffe aggressiver Finanzmarktakteure weit über einzelne Länder hinaus und richten sich dezidiert gegen die europäische Währung als solche.