Die französischen Wahlen zu den Regionalparlamenten endeten im März mit einer in ihrem Ausmaß überraschenden Niederlage des Regierungslagers: Nicolas Sarkozys UMP erlitt herbe Verluste, eindeutige Sieger waren die etablierten Linksparteien. Aber auch der wiedererstarkte Front National (FN) konnte erhebliche Stimmengewinne verzeichnen.
Damit erfährt die rechtsextreme Partei unter Jean-Marie Le Pen erstmals seit langem wieder einen Aufschwung. Noch bei der Präsidentschaftswahl 2007 war es Sarkozy gelungen, dem FN rund eine Million Stimmen abzunehmen. Insgesamt war die Partei von 17 Prozent der Stimmen bei der Präsidentschaftswahl 2002 auf 4,3 Prozent bei den Parlamentswahlen 2007 abgesackt.
Nun also die Wiederauferstehung: Der FN erhielt im ersten Wahlgang in den französischen Regionen im Durchschnitt 11,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Bei den Stichwahlen vom 21. März wuchs sein Anteil sogar noch: In den 12 (von 22) Regionen, wo der FN antreten konnte, weil er dort im ersten Wahlgang mindestens zehn Prozent errungen hatte, erzielten die Rechtsradikalen 17,8 Prozent.
Die Spitzenwerte lagen bei 22,9 Prozent für die durch Jean-Marie Le Pen angeführte Liste in Südostfrankreich und 22,2 Prozent für die Liste seiner Tochter und designierten Nachfolgerin, Marine Le Pen, im früheren Bergbaurevier Nord-Pas de Calais in der Nähe der belgischen Grenze.