Ausgabe März 2011

Säbelrasseln in Fernost

Der Besuch von Präsident Hu Jintao in den Vereinigten Staaten war für China ein Ereignis von besonderer Bedeutung – weniger aufgrund realer Ergebnisse als wegen der Anerkennung, die Hu zuteil wurde. Symbole wie die 21 Schuss Salut und das große Staatsdiner zählen viel für ein Land wie China, das mental noch immer unter der 150jährigen Misshandlung und Demütigung durch die Kolonialmächte des Westens und des Ostens, das heißt Japans, leidet.

In Washington erhielt Hu nun die Anerkennung, die er als Staatschef der zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt für sich und sein Land beansprucht. Vielleicht war es ihm deshalb möglich, im Abschlusskommuniqué – anders als bei Obamas Chinabesuch 2009 – auf die amerikanische Anerkennung des chinesischen „Kerninteresses“ in Bezug auf Taiwan und Tibet zu verzichten.[1] Für die chinesische Führung war die Gipfelharmonie – und die sie begleitende Anerkennung als gleichgestellte Macht durch die USA – jedenfalls von größter Bedeutung.

An der chinesischen Rüstungsoffensive wird der harmonisch verlaufene Staatsbesuch indessen nichts ändern.[2] Sie zielt darauf ab, der US-Kriegsflotte und vor allem deren Flugzeugträgern die Anwesenheit in Ostasien durch die Bedrohung mit neuen chinesischen Waffen zu erschweren.

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