Der Ausweg aus der Entwicklungsideologie
Am 17. Februar wählen Ecuadors Bürgerinnen und Bürger einen neuen Präsidenten. Als klarer Favorit gilt der seit 2006 regierende linksgerichtete Amtsinhaber Rafael Correa. In Umfragen liegt er weit vor seinen Kontrahenten, dem Kandidaten der rechten Wahlplattform „Creando Oportunidades“, Guillermo Lasso, und dem ebenfalls dem rechten Lager zugehörigen Ex-Präsidenten Lucio Gutiérrez von der Partei Patriotische Gesellschaft. Allerdings muss sich Correa erstmals auch gegen einen linken Kandidaten behaupten: Sein ehemaliger Weggefährte Alberto Acosta tritt für das Linksbündnis „Plurinationale Koordination für die Einheit der Linken“ an, ein Zusammenschluss sechs linker Gruppierungen, darunter auch die Indigenen-Partei Pachakutik. Das Bündnis wirft Correa vor, sich von seiner einstigen Basis entfernt und die Ziele der im Jahr 2008 verabschiedeten Verfassung verraten zu haben.
Alberto Acosta gehört zu den führenden Linksintellektuellen Lateinamerikas und ist Vorreiter der lateinamerikanischen Umweltbewegung. Bis er sich 2008 mit Correa überwarf, war er in dessen Kabinett als Energieminister tätig. Als solcher setzte er sich gemeinsam mit Umwelt- und Indigenen-Bewegungen dafür ein, das Erdöl im Yasuní-Nationalpark im Gegenzug für Ausgleichszahlungen durch die internationale Gemeinschaft für immer im Boden zu belassen.