Ausgabe Februar 2014

Daimler, Deutsche Bank und Co.: Das Geschäft mit der Apartheid

Als die Nachricht vom Tod Nelson Mandelas um die Welt ging, ließ es sich kaum ein Politiker nehmen, den letzten Freiheitskämpfer des  20. Jahrhunderts und Versöhner Südafrikas zu ehren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama bezeichneten ihn als einen „Giganten der Geschichte“; zahllose Medienbeiträge würdigten seinen Einsatz gegen das Apartheidregime.

Doch womit sich westliche Politiker und Medien schwer tun, ist offen auszusprechen, dass der Westen das rassistische Regime der weißen Eliten jahrzehntelang unterstützt hat – als angebliches Bollwerk gegen den Kommunismus in Südafrika.[1]  So ging im Rauschen all der Ehrungen und Nachrufe auf Nelson Mandela Ende des vergangenen Jahres auch die Meldung unter, dass ein US-Bezirksgericht die Klagen von Apartheidopfern gegen die deutschen Konzerne Daimler und Rheinmetall abgewiesen hat, da sie nicht im ausreichenden Maße die Belange der Vereinigten Staaten betreffen. Die Klagen gegen die US-Konzerne Ford und IBM ließ die Bezirksrichterin Shira Scheindlin hingegen weiterlaufen.

Sie haben etwa 6% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 94% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (2.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema