
Gerade erst war Hoffnung auf Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo aufgekeimt, da erlitt sie schon wieder einen Dämpfer. Noch im November 2013 feierte die Bevölkerung einen, wie es schien, historischen Sieg der kongolesischen Streitkräfte (FARDC) über die Bewegung 23. März (M23), jener Rebellengruppe, die rund anderthalb Jahre lang große Gebiete in Nord-Kivu kontrolliert und kurzzeitig sogar Goma, das Wirtschaftszentrum des Ostkongo, eingenommen hatte.[1] Unterstützt von einer Eingreiftruppe der UN-Friedensmission im Kongo (MONUSCO), hatte die FARDC die Stellungen der M23 in der Provinz Nord-Kivu überrannt. Doch nun zeigt sich, dass der Erfolg über die M23 nicht mehr als ein Etappensieg Kinshasas gewesen ist. Seit fast 20 Jahren schon operieren im Ostkongo Dutzende Rebellengruppen. Im Kern geht es dabei um die Kontrolle der an Bodenschätzen reichen Gebiete in der Peripherie eines Landes von der sechsfachen Größe Deutschlands. Aber auch Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen spielen eine gewichtige Rolle.
Für Kongos Präsident Joseph Kabila waren die Bilder einer siegreichen Armee ein seltener Grund zur Freude. Seit den Wahlen im November 2011 hieß es von der Regierung in Kinshasa immer wieder, sie sei am Ende – unabhängige Wahlbeobachter hatten übereinstimmend von massiven Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen berichtet.