Ausgabe Februar 2015

Rot-Rot-Grün: Politik- statt Personalwechsel

Eine Antwort auf Jürgen Trittin

Ende letzten Jahres setzte sich Jürgen Trittin in den »Blättern« kritisch mit den Perspektiven einer rot-rot-grünen Koalition auf Bundesebene auseinander. Trotz der Notwendigkeit einer grundlegenden Abkehr von der Merkelschen Politik werde Rot-Rot-Grün vor allem durch die außenpolitischen Positionen der Linkspartei verhindert (Die Koalition der Transformation und was ihr im Wege steht, »Blätter«, 10/2014, S. 53-64). Nach der Wahl Bodo Ramelows zum Ministerpräsidenten von Thüringen mit den Stimmen von Linkspartei, SPD und Grünen hat die Diskussion in allen drei Parteien wieder an Fahrt aufgenommen, auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2017. Im Folgenden antwortet Sahra Wagenknecht, stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei-Bundestagsfraktion, mit ihrer Analyse der politischen Lage auf die Position Jürgen Trittins. Die Debatte wird fortgesetzt. – D. Red.

Europa im Jahr 2015: Gut hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg spitzen sich die Widersprüche in und um Europa erneut gefährlich zu. Die Ukraine wurde unter tätiger Mithilfe der USA und auch der EU in einen Bürgerkrieg gestürzt, der das Land zu zerreißen droht. Im Westen wird das alte Feindbild vom bösen Russen wiederbelebt, der Kalte Krieg wird als Wirtschaftskrieg fortgesetzt.

Sie haben etwa 5% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 95% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (2.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Globales Elend und die Diktatur der Superreichen

von Ute Scheub

Sie düsen in Privatjets um die Welt, um Immobilien und Konzernketten an sich zu reißen. Sie kaufen ganze Landschaften und Inseln, um sich dort im größten Luxus abzukapseln. Sie übernehmen Massenmedien, um sich selbst zu verherrlichen und gegen Arme und Geflüchtete zu hetzen.

Mythos grüne Digitalisierung

von Ingo Dachwitz, Sven Hilbig

Der Klang der Zukunft ist ein leises, elektrisches Dröhnen, das in den Knochen vibriert. Hier im Rechenzentrum herrscht niemals Stille. Es ist erfüllt von einem monotonen Chor mechanischer Flüstertöne.