
Bild: madochab / photocase.de
Deutschland ist heute eines der ungleichsten Länder in der industrialisierten Welt. Warum, ist nicht sofort offensichtlich. Die Fakten sind wie Puzzleteile, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen wollen.
Als Erstes zeigt sich das „Vermögens-Puzzle“: Deutschland ist ein reiches Land, mit einem Pro-Kopf-Einkommen, das zu den höchsten der ganzen Welt gehört. Und Deutschland ist Sparweltmeister – in kaum einem Industrieland sparen sowohl Bürger als auch Unternehmen einen so hohen Anteil ihres Einkommens. Logisch wäre also, dass die Menschen in Deutschland dank hoher Einkommen und hoher Sparquote auch hohe private Vermögen aufbauen können, um ihren Wohlstand für die Zukunft zu sichern und Vorsorge zu betreiben.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Das Vermögen vieler Deutscher ist erheblich niedriger als das ihrer Nachbarn. Es zählt zu den niedrigsten in ganz Europa und ist weniger als halb so groß wie das anderer Europäer. Zum Vermögen zählen Geldvermögen, Finanzanlagen, Immobilien, Wertsachen, Versicherungen und Betriebsvermögen. Ihr Wert ist in den Portfolios vieler deutscher Bürger in den vergangenen 15 Jahren gesunken.