Friedensarchitekturen in kriegerischer Zeit
Das Nachdenken über den Frieden ist stets eingebunden in die Erfahrung des Krieges. Heute ist es die „aus den Fugen geratene Welt“, das „globale Chaos“, es sind die mörderischen Exzesse der Gewalt in Irak und Syrien, aber auch in der Zentralafrikanischen Republik, im Südsudan oder in Nordnigeria, es ist das Elend der Flüchtlinge, die erneute militärische Konfrontation zwischen Ost und West im Gefolge des Ukrainekonflikts und es ist das Säbelrasseln Chinas im südchinesischen Meer, die unser Denken herausfordern.
Wir leben in rauen Zeiten und müssen uns darauf einstellen, dass es so bald nicht besser werden wird. Das ist ein, wenn nicht der zentrale Grund für das Anschwellen der Flüchtlingsströme: Die Menschen verlieren die Hoffnung, dass sich dort, wo sie bisher ausgeharrt haben, irgendetwas zum Besseren wenden wird. Also machen sie sich mit Hilfe eines rasch anwachsenden Netzwerkes von Schleppern und Schleusern auf den Weg. Die Krisen und Konflikte, denen sie zu entkommen versuchen, kommen mit ihnen auch zu uns. Sie werden uns auf lange Sicht beschäftigen.
Das Auswärtige Amt stellt sich bereits darauf ein. Es hat beschlossen, sich umzuorganisieren.