Zurück zum Völkerrecht!
Das Nachdenken über den Frieden ist stets eingebunden in die Erfahrung des Krieges.
Lothar Brock, geb. 1939 in Lauenburg/ Pommern, Dr. phil., Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Lothar Brock.
Das Nachdenken über den Frieden ist stets eingebunden in die Erfahrung des Krieges.
Was für ein Jahresauftakt: Infernalischer Terror im Nahen Osten, in Afrika, aber auch in Paris, im Herzen Westeuropas, außerdem ein Krieg in der Ostukraine durch russische Waffenlieferungen an die Separatisten – und damit, bei Waffenlieferungen des Westens an die Gegenseite, die Gefahr eines neuen Stellvertreterkrieges mit unbegrenztem Eskalationspotential.
Die Lage in Syrien eskaliert von Tag zu Tag. Immer mehr Beobachter fordern daher eine humanitäre Intervention, doch der UN-Sicherheitsrat ist tief gespalten. China und Russland blockieren weiterreichende Resolutionen gegen Diktator Assad, etwa auf Grundlage der UN-Maxime der Responsibility to Protect.
Der Ablauf des Sicherheitsrats-Ultimatums an den Irak 15. Januar 1991 - steht unmittelbar bevor; die verantwortlichen Politiker und die Überzahl der Medien verhalten sich, als sei Krieg jetzt unvermeidbar geworden; abwenden könne ihn, heißt es, allenfalls noch ein Mann: ausgerechnet jener Saddam Hussein, den man als "Irren von Bagdad" und als "neuen Hitler" abgestempelt hat, die letzte Hoffnung der Vernunft?