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Donald Trump macht derzeit wahr, was viele Klimaschützer schon länger befürchtet haben: Per Dekret revidiert der US-Präsident zentrale Elemente der Umwelt- und Energiepolitik seines Vorgängers Barack Obama. Damit droht in der Klimadiplomatie der Ausfall des langjährigen Führungsgespanns, bestehend aus den beiden Supermächten USA und China.
Diese Sorge prägte schon den UN-Klimagipfel in Marrakesch, der im vergangenen November zeitgleich mit der US-Wahl stattfand. Noch in Marokko appellierte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks daher: „Sollte auf internationaler Ebene eine Lücke entstehen, sehe ich China und die EU in einer besonderen Verantwortung.“ Und Chinas Vizeaußenminister Liu Zhenmin warnte den neuen US-Präsidenten schon kurz nach dessen Wahl: „Die USA dürfen nicht denselben Fehler machen wie mit dem Kyoto-Protokoll.“ Er spielte damit auf das Schicksalsjahr 2001 an: Damals verlor der Demokrat und heutige Umweltschützer Al Gore gegen den Republikaner George W. Bush die Präsidentschaftswahl. Daraufhin ratifizierten die USA das Kyoto-Protokoll nicht, obwohl sie den Vertrag mit ausgehandelt hatten.
Allerdings wird sich die Geschichte nicht einfach wiederholen. Denn dieses Mal ist die Weltgemeinschaft ein paar Schritte weiter als damals: Der Klimaschutz ist in der internationalen Diplomatie heute fest verankert.