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Ihre Worte klangen zwar etwas pathetisch, aber bemerkenswert war es doch, aus welchem Anlass sich Hillary Clinton erstmals seit ihrer Wahlniederlage in den USA ausführlich zu einem international relevanten Thema zu Wort meldete: Anlässlich des 20. Jahrestages des Belfaster Karfreitagsabkommens (Good Friday Agreement, GFA) warnte sie in Belfast davor, „dass der Brexit in Irland jenen Frieden unterminiert, für den Menschen gestimmt und gekämpft haben und auch gestorben sind […] Die Wiedererrichtung einer Grenze wäre ein schwerer Rückschlag, zurück zu den ‚bad old days’.“[1] Von der Führung der radikalen probritischen Unionisten in Nordirland wird ein solches Szenario derzeit gern als irisch-republikanische Zweckpropaganda zurückgewiesen. Sie negiert alle anstehenden Schwierigkeiten und behauptet, die Sinn Féin (SF), einst politischer Arm der IRA, benutze den drohenden Brexit mit seinen ungewissen Auswirkungen auf die irische Insel „als Waffe“, allein um die Wiedervereinigung Irlands durchzusetzen.[2]
Doch tatsächlich wurde die Sorge, der Brexit sei mit Geist und Buchstaben des nordirischen Friedensabkommens von 1998 nicht vereinbar, so oder ähnlich von nahezu allen geteilt, die sich am 10. April 2018 an der Queens-Universität in Belfast zu einer großen internationalen Konferenz versammelt hatten.