Ausgabe August 2023

Bidenomics: Mit Sozialpolitik gegen China

Ein Mikrochip mit der Flagge der Vereinigten Staaten, 24.1.2023 (IMAGO / Panthermedia / mtkang)

Bild: Ein Mikrochip mit der Flagge der Vereinigten Staaten, 24.1.2023 (IMAGO / Panthermedia / mtkang)

Trotz der jüngsten vorsichtigen Annäherung zwischen den USA und China rund um die Peking-Besuche von US-Außenminister Anthony Blinken und Finanzministerin Janet Yellen bleiben die massiven Spannungen zwischen den Weltmächten bestehen. Selbst ein Krieg der beiden Atomwaffenstaaten infolge eines chinesischen Angriffs auf Taiwan ist denkbar. Die „Blätter“ haben diesen Konflikt wiederholt zum Thema gemacht, zuletzt mit einem Beitrag des ehemaligen französischen Präsidenten Francois Hollande, der einen Systemgegensatz zwischen Demokratie und Autoritarismus diagnostiziert („Blätter“, 3/2023). Eine andere Sichtweise nimmt der Historiker Grey Anderson ein, der mit einer fundamental-kritischen Sicht auf westliche Bündnisse hervorgetreten ist, einschließlich der EU. Im folgenden Text beschreibt er die innere wie äußere Aufrüstung der USA gegen den chinesischen Rivalen. Im Zentrum seiner Kritik stehen die Bidenomics, die Noah Smith in den „Blättern“ 5/2021 noch als neues progressives Paradigma gewürdigt hatte. Andersons Artikel erschien unter dem Titel „Strategies of Denial“ zuerst am 15. Juni bei „Sidecar“, dem Blog der „New Left Review“. Die Übersetzung aus dem Englischen stammt von Karl D. Bredthauer. – D. Red.

In der amerikanischen Linken ist eine lebhafte Debatte über die Industriestrategie der Regierung Biden entbrannt.

»Blätter«-Ausgabe 8/2023

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In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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