Uwe Ritzer: Hitze-Hotspot Deutschland. Warum das Wasser immer knapper wird und was wir dagegen tun müssen, S. 43-54
Deutschland ist scheinbar ein wasserreiches Land. Doch nach mehreren Dürresommern zeigt sich hierzulande eine Wasserknappheit mit unübersehbaren Folgen, so der Journalist Uwe Ritzer. Um den Wassernotstand abzuwenden, bedarf es eines grundlegenden politischen Umsteuerns.
Stefan Grönebaum: Das Dilemma der Grünen und die blockierte Republik, S. 55-61
Die Grünen befinden sich in der Krise – und mit ihnen die Klimapolitik. Das ist nicht allein Ausdruck von aktuellen Konflikten in der Regierung, so der Historiker Stefan Grönebaum. Vielmehr rächt sich nun, dass über Jahrzehnte notwendige Reformen verschleppt wurden und nun umso rascheres Handeln geboten ist. Sonst droht eine über Jahre blockierte Republik.
Volker M. Heins und Frank Wolff: »Festung Europa« oder: Was die Mauern mit uns machen, S. 62-70
Die EU bekennt sich stolz zu Demokratie und Menschenrechten. Aber an ihren Grenzen zieht sie immer stärker befestigte Zäune hoch, an denen Flüchtenden mit Gewalt der Zugang verwehrt wird. Das aber, so der Kulturwissenschaftler Volker M. Heins und der Historiker Frank Wolff, schadet auch den so abgeriegelten europäischen Gesellschaften.
Oleksandra Matwijtschuk: Kein Frieden ohne Gerechtigkeit. Plädoyer für ein zukunftsfähiges Europa, S. 71-78
Im Westen werden Stimmen laut, die Kiew zu Gebietsverzichten auffordern. Doch Friede wäre das nicht, warnt die Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk. Denn dies würde die Menschen in den russisch besetzten Gebieten weiterhin Folter und Massenmord ausliefern. Will Europa die Menschenrechte schützen, darf es in seiner Solidarität nicht nachlassen.
Reinhard Wolf: Bedroht, getäuscht und provoziert? Russlands Krieg und der Westen, S. 79-89
Oft wird behauptet, mit mehr Verständnis für Moskaus Position hätte der Ukrainekrieg verhindert werden können. Dem widerspricht der Politikwissenschaftler Reinhard Wolf. Russlands Vorstellungen von einer europäischen Ordnung waren mit denen des Westens unvereinbar – und sind es noch. Das erschwert die Suche nach Kompromissen erheblich.
Jürgen Gottschlich: Ein Triumph der Schwäche: Erdoğans letzter Sieg, S. 93-98
Nach dem Wahlsieg Recep Tayyip Erdoğans herrscht im demokratischen Lager der Türkei und im Westen Ernüchterung. Doch gerade in seinem Triumph offenbart sich die Schwäche des alten und neuen Präsidenten, so der Journalist Jürgen Gottschlich. Erdog˘an hat zentrale Wählergruppen verloren. Ein Ende seiner Ära ist absehbar.
Golineh Atai: Zwischen Repression und Hoffnung: Die iranische Revolte, S. 99-111
Seit neun Monaten begehren Iranerinnen und Iraner gegen das Regime auf. Trotz oder gerade wegen der massiven – teils tödlichen – Repressionen gehen die Proteste weiter. Die Journalistin Golineh Atai analysiert die verschiedenen Strömungen der Bewegung inner- und außerhalb Irans. Der Westen sollte die Bewegung weiter unterstützen und die Opfer aus ihrer Namenlosigkeit herausholen, damit die Revolte nicht vergeblich ist.
Kathrin Zeiske: Hass, Hetze, Gewalt: Mexiko als Vorposten der Abschottung, S 113-118
Schon lange sind Flüchtende aus Lateinamerika an der Grenze zwischen Mexiko und den USA unmenschlichen Zuständen und Gewalt durch Polizei und Drogenkartelle ausgeliefert. In jüngster Zeit aber hat sich ihre Situation noch einmal verschärft. Grund dafür ist nicht zuletzt die auch von Joe Biden fortgeführte Abschottungspolitik der USA, so die Journalistin Kathrin Zeiske. Mittels Digitalisierung und Militarisierung wird die US-Grenze dabei immer weiter nach Süden verlagert – mit teils fatalen Folgen.
Annika Brockschmidt: Verbannte Bücher: Der Kulturkampf der US-Rechten, S. 119-124
In den USA entfernen Akteure der politischen Rechten vermehrt Bücher aus Schulen, die nicht ihrem Geschichts- oder Weltbild entsprechen. Dieser Kulturkampf hat einen langen Vorlauf, zeigt die Historikerin Annika Brockschmidt. Schon in den 1970er Jahren begann die Religiöse Rechte, das öffentliche, säkulare Bildungssystem in den USA zu attackieren.