
Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz und der chilenische Präsident Gabriel Boric Font in Santiago de Chile, 29.1.2023 (IMAGO / Aton Chile)
Als Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Januar nach Argentinien, Chile und Brasilien reiste, stand medial vor allem eines im Fokus: die Absage des neuen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva an die Bundesregierung, Munition für die von Deutschland in die Ukraine gelieferten Panzer bereitzustellen. „Brasilien ist ein Land des Friedens. Und deswegen will Brasilien keinerlei Beteiligung an diesem Krieg, auch nicht indirekt“, sagte Lula bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Brasília. Mit dieser Haltung ist er auf dem Subkontinent nicht allein: Auch der argentinische Präsident Alberto Fernández lehnt Waffenlieferungen ab. „Auf der Nordhalbkugel fliegen Raketen und Menschen sterben, und auf der Südhalbkugel steigen als Folge die Preise und die Menschen hungern“, sagte er in Buenos Aires. Zwar verurteilen die Präsidenten von Chile, Argentinien und Brasilien den russischen Angriffskrieg, zu weiteren Zusagen aber sind sie nicht bereit.
Damit zeigt sich: In Südamerika war der deutsche Kanzler auf der Suche nach Unterstützung im Ukrainekrieg wenig erfolgreich. Die linksgerichteten Regierungen der drei Länder wollen sich aus dem Krieg soweit es geht heraushalten. Das bedeutet nicht etwa, dass sie sich auf die Seite Russlands schlagen.