
Bild: Der neu vereidigte Präsident von Mosambik, Daniel Francisco Chapo in Maputo, 15.1.2025 (IMAGO / Xinhua)
Am 15. Januar 2025 lief in Mosambik alles auf einen Showdown zwischen zwei Männern zu: Daniel Chapo und Venâncio Mondlane. Ersterer wurde offiziell als fünfter Präsident des Landes vereidigt. Letzterer hatte sich nur sechs Tage zuvor auf der Grundlage desselben Wahlverfahrens selbst zum Präsidenten ernannt. Das Land hat nun zwei „Präsidenten“.
Vorangegangen waren beispiellose Demonstrationen und Unruhen in dem fast 34 Millionen Menschen zählenden Land in Südostafrika. Anlass der Protestwelle war der mutmaßliche Wahlbetrug bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 9. Oktober 2024. Zwei Wochen später verkündete die Wahlkommission einen überwältigenden Sieg für die Frelimo und ihren Kandidaten Chapo. Angeblich erhielt er knapp 71 Prozent der Stimmen.
Bei allen berechtigten Zweifeln an den offiziellen Zahlen spiegelt sich auch in ihnen eine veränderte politische Landschaft wider: Die bis dato kaum bekannte, erst 2019 von unzufriedenen Mitgliedern der Frelimo gegründete Partei Podemos konnte mit ihrem Kandidaten Mondlane auch offiziell gut 20 Prozent erringen. Weit abgeschlagen landeten dahinter die Kandidaten der traditionellen Oppositionsparteien, Ossufo Momade von der früheren Rebellenorganisation Renamo (sechs Prozent) und Lutero Simango von der MDM (drei Prozent).
Programmatisch hatten Renamo und MDM nicht viel zu bieten und sie litten unter dem Tod ihrer früheren charismatischen Vorsitzenden.