Kapitalismus als Kannibalismus
Hunger, Klimakrise, globale Ungleichheit: da die globalen Krisen nicht ab-, sondern zunehmen und sich wechselseitig verstärken, stellt sich eine entscheidende Frage: Was stimmt nicht mit dem Kapitalismus?
Nancy Fraser, geb. 1947 in Baltimore, PhD, Professorin für Politikund Sozialwissenschaften an der New School for Social Research in New York/USA.
Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Nancy Fraser.
Hunger, Klimakrise, globale Ungleichheit: da die globalen Krisen nicht ab-, sondern zunehmen und sich wechselseitig verstärken, stellt sich eine entscheidende Frage: Was stimmt nicht mit dem Kapitalismus?
Kapitalismus ist nicht bloß ein ökonomisches Programm, sondern eine umfassende Gesellschaftsordnung. Diese Ordnung zeichnet sich durch Widersprüche aus, die systematisch große Krisen produzieren.
Auf den Zusammenbruch des liberalen Wettbewerbskapitalismus folgte der staatlich regulierte Kapitalismus.
Nicht nur der Kapitalismus, sondern auch die „Care-Arbeit“ steckt derzeit in einer tiefen Krise.
Die Wahl Donald Trumps ist einer von vielen dramatischen Akten politischen Aufruhrs, die zusammengenommen einen Kollaps der neoliberalen Hegemonie anzeigen.
Die zweite Welle der Frauenbewegung entstand einst als Kritik an zentralen Institutionen des Nachkriegskapitalismus. Inzwischen aber ist sie selbst zur Handlangerin eines neuen, deregulierten Kapitalismus geworden. Diese gefährliche Liaison gilt es aufzubrechen, fordert Nancy Fraser.
Im Rückblick auf rund 40 Jahre Neue Frauenbewegung möchte ich nachfolgend eine Einschätzung des Gesamtverlaufs dieser Bewegung und ihrer geschichtlichen Bedeutung wagen.