Die Stockholmer Initiative zu globaler Sicherheit und Weltordnung (Teil 2)
Die heutige Entwicklungsökonomie hat erkannt, daß Umweltzerstörung zu Kapitalverlust führt und soziale Kosten nach sich zieht, die bei der Preisfestsetzung für Waren und Dienstleistungen gewöhnlich nicht berücksichtigt werden. Darum muß die Wirtschaftspolitik dafür sorgen, daß diese zusätzlichen Kosten in den Preisen, die für die Kosten verursachenden Produkte gezahlt werden, ihren Niederschlag finden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit neuer Methoden zur Messung des Wachstums und der Berechnung des Volkseinkommens sowie einer engeren Einbindung der Umweltbelange in wirtschaftspolitische Entscheidungen. Das Konzept dauerhaft tragfähiger Entwicklung wird von Regierungen, internationalen Organisationen und einer Vielzahl von NichtRegierungsorganisationen über weite Strecken angenommen.
Die eigentliche Herausforderung ist jedoch seine konkrete Umsetzung. Die einzelnen Länder sollten die 90er Jahre dazu nutzen, eine auf dauerhafte Entwicklung abzielende Politik ins Werk zu setzen. Dies kann nur über eine breite Beteiligung aller Schichten der Gesellschaft im öffentlichen Bereich wie in der Privatwirtschaft geschehen. Offenheit, Informationsfreiheit und das uneingeschränkte demokratische Beteiligungsrecht sind deshalb Voraussetzungen für eine dauerhaft tragfähige Entwicklung. Sicherlich besteht Anlaß zur Beunruhigung, aber auch Grund zur Hoffnung.