Schon Anfang 1991 wurde von der Heinrich-Böll-Stiftung ein umfangreiches Reform-Gutachten publiziert, das noch von der letzten Bundestagsfraktion der Grünen bestellt worden war: "Entstaatlichung und Veröffentlichung. Die Hochschule als republikanischer Ort. Eine neue Hochschulpolitik: ökologisch, demokratisch und sozial." Die Autoren sind der Präsident der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg, Michael Daxner, der ehemalige Kanzler dieser Universität und jetzige Präsident der Universität Hamburg, Jürgen Lüthje, sowie Henning Schrimpf, der damalige Justitiar der Oldenburger Universität. Das Themenfeld des Gutachtens hat inzwischen durch die Einführung erster Modellversuche mit einer partiellen "Finanzautonomie" von Universitäten und Fachhochschulen in einigen Bundesländern und die Weiterführung der öffentlichen Diskussion um "Mehr Wettbewerb und weniger Bürokratie an den Hochschulen" an Aktualität gewonnen.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.