"Ich hätte nicht gedacht, daß Arbeitsplätze, Handelsprobleme und die Frage, wie man in Amerika wieder Arbeit schafft, eine so große Rolle in diesem Wahlkampf spielen würden." Dieses Eingeständnis, weit von den Problemen der amerikanischen Durchschnittsbürger - oder der Mittelklasse - entfernt zu sein, brachte dem republikanischen Fraktionsführer im amerikanischen Repräsentantenhaus, Bob Dole, am 20. Februar eine harte Niederlage in der ersten Runde des Kampfes zur Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat ein. Dole hatte sich auf die gesamtwirtschaftlichen Statistiken verlassen, die in der Tat nicht alarmierend sind und sich daher nicht als Material für den republikanischen Wahlkampf eignen: Sie belegen im Gegenteil, daß die Wirtschaft der USA in der Amtszeit des demokratischen Präsidenten Clinton die tiefe Krise zu Beginn dieses Jahrzehnts erfolgreich überwunden hat (vgl. Tabelle): Das Sozialprodukt und die Investitionen haben von 1992 bis 1994 kräftig zugenommen, die Unternehmensgewinne sind von 1991 bis 1995 (3. Quartal) um 59% gewachsen. Der konjunkturelle Aufschwung hat die Inflation nicht angeheizt. Vor allem aber hatte er ein neues Jobwunder bewirkt: Die Zahl der Beschäftigten hat zwischen 1991 und 1995 um 8 Millionen Personen zugenommen.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.