Sam Fuller, der in Wim Wenders' neuem Film seine letzte Filmrolle spielte, hackt mit einem Finger auf einer alten Schreibmaschine herum. Sein Filmsohn (ein Polizeiinspektor) will ihm einen Computer richten, der alte Mann lehnt ab. Wim Wenders hätte dem Beispiel folgen sollen. Seine Version von der voyeuristischinquisitorischen Bildschirm-Welt und totalen Handy-Ubiquität ist so naiv wie ein B-Movie. Hollywoods Set-Architekten haben ihm das so vor die Kamera gestellt, wie sie es gewohnt sind. Das Kino produziert sich als Präfiguration des allgegenwärtigen Auges, genauso anonym wie die Bomber über Bagdad, deren klinisch-reine Effektivität und Unfehlbarkeit bei der Identifizierung des Bösen ja auch schon eine mediale Fiktion ist. Und Wenders, sieht er nicht inzwischen, mit kurzen Haaren und Metallbrille, schon ein wenig aus wie Robert McNamara?
Nein, es ist kein Film über The End of Violence, wie es der Titel verspricht, und es ist - von einigen verbalen Banalitäten abgesehen - nicht einmal eine Reflexion oder Bildmeditation über Gewalt. Der Erzähler scheint sich für dieses Thema genauso wenig zu interessieren wie für das Manipulationsmotiv, das er ständig "thematisiert".