Ausgabe Mai 2002

Flucht nach vorn?

Gewerkschaften unter dem Druck des sozialen Wandels

Die bundesdeutschen Gewerkschaften stehen im Wahljahr 2002 vor wichtigen Weichenstellungen. An der Gewerkschaftsbasis in den Unternehmen rumort es - die Personalrätekonferenz des DGB forderte bereits Ende letzten Jahres ihren Dachverband und die Fachgewerkschaften auf, nie wieder eine Wahlempfehlung für eine Regierung abzugeben. Die Gewerkschafter stellen sich in diesem Jahr auf harte Auseinandersetzungen ein. Tarifvereinbarungen, etwa in der Metall- und Elektroindustrie oder im Öffentlichen Dienst mit Signalwirkung für die übrigen Branchen, laufen aus. Die IG Metall fordert Lohnerhöhungen von 6,5%, um die Lohnzurückhaltung der letzten Jahre zu kompensieren. Die Warnstreiks in der Metallbranche könnten einen "heißen Herbst " einläuten. Die Gewerkschaftsführung, eingebunden in das bisher erfolglos agierende "Bündnis für Arbeit", sieht sich gegenüber der SPD-Führung dennoch in der Pflicht - zumindest IGM-Chef Klaus Zwickel hat entgegen dem Wunsch der Basis eine Wahlempfehlung ausgesprochen. Wolfgang Schroeder, Referent in der Abteilung Tarifpolitik der IG Metall, analysiert die internen und externen Anforderungen, denen sich die Gewerkschaften ausgesetzt sehen.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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