Ausgabe Mai 2003

Mythen der Internetökonomie

Das Internet hat sich seit der Einführung des ersten kommerziellen Browsers 1993 sehr schnell zu einer neuen Querschnittstechnologie entwickelt, die nahezu alle Bereiche der Gesellschaft in zum Teil einschneidender Weise berührt und verändert. Seit Ende der 90er Jahre unterliegt es einem signifikanten Funktionswandel: Gestartet als Wissenschaftsnetz und Spiel-Raum für subkulturelle Communities, ist es seither in den Rang einer neuen Basistechnologie der Wirtschaft hineingewachsen und wird in zunehmendem Maße von ökonomischen Interessen geprägt. Das Internet berührt nicht nur die unternehmensinternen Informationsbeziehungen, sondern auch die unternehmensübergreifende Vernetzung, die Handelsbeziehungen zwischen Unternehmen sowie den Handel zwischen Unternehmen und Endverbrauchern.

Wie weitreichend die durch das Internet angestoßenen Veränderungen der Märkte, Akteurkonstellationen und Industriestrukturen sind, ist freilich umstritten.

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Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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