Ausgabe Mai 2003

Mythen der Internetökonomie

Das Internet hat sich seit der Einführung des ersten kommerziellen Browsers 1993 sehr schnell zu einer neuen Querschnittstechnologie entwickelt, die nahezu alle Bereiche der Gesellschaft in zum Teil einschneidender Weise berührt und verändert. Seit Ende der 90er Jahre unterliegt es einem signifikanten Funktionswandel: Gestartet als Wissenschaftsnetz und Spiel-Raum für subkulturelle Communities, ist es seither in den Rang einer neuen Basistechnologie der Wirtschaft hineingewachsen und wird in zunehmendem Maße von ökonomischen Interessen geprägt. Das Internet berührt nicht nur die unternehmensinternen Informationsbeziehungen, sondern auch die unternehmensübergreifende Vernetzung, die Handelsbeziehungen zwischen Unternehmen sowie den Handel zwischen Unternehmen und Endverbrauchern.

Wie weitreichend die durch das Internet angestoßenen Veränderungen der Märkte, Akteurkonstellationen und Industriestrukturen sind, ist freilich umstritten.

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Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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